Adventskalender 2012

22. Dezember 2012

Hallo in die virtuelle Runde :), das Wochenende beginnt. Zumindest für die meisten Menschen. In der Regel geht man das etwas langsamer und entspannter an. Ich befürchte aber, so kurz vor den Feiertagen ist das eher ein Vorsatz als ein Ausblick auf die Realität.

Vor ein paar Tagen hatte ich ein nettes Gespräch mit einer Dame, welche an der Kasse eines größeren Zulieferers für Lebensmittel sitzt. Sie muss heute auch noch arbeiten, hat dann aber am Montag frei. Wir unterhielten uns unter anderem über die Einkaufsdynamik, welche sich entwickelt immer vor den Tagen, an denen Geschäfte länger als von Samstag Abend bis Montag am morgen geschlossen haben. Sie schiebt die Waren über den Scanner der Kasse und am Abend weiß sie, was sie „bewegt hat“. Es ist, als ob regelmäßig eine Hungersnot drohen würde und man nicht Vorräte für 2 oder 3 Tage, sondern für eine längere Zeit bunkern müsste. Jedoch sind das oft keine Vorräte, die man wirklich lagern kann, sondern es sind schneller verderbliche Sachen, die dann, wenn Festtage anstehen unter dem Aspekt: „wir gönnen sie uns nun“ gekauft werden. Nein, ich will deshalb keinem Menschen einen Vorwurf machen. Ich mache mir dennoch darüber meine Gedanken.

Es geht uns gut. Es geht uns allen mehr oder weniger sicher gut. Wir haben genug zu essen und wir haben Auswahl. Vor einiger Zeit hatte ich mit den B´s einen Speiseplan eingeführt. Wir trugen eine ganze Zeit vorab ein, was wir essen wollten und daran hielt ich mich auch beim Kochen. Leider sind wir davon abgekommen. Da ich arbeiten gehe und sie in der Oberstufe ganz unterschiedliche Schulendzeiten hatten, war an gemeinsames Mittagessen nicht mehr zu denken. Nichts desto trotz fand ich die Idee und Durchführung sehr gut. Einmal in der Woche (geplant waren nur die Schultage) gab es Fleisch, einmal Fisch, einmal süß, einmal Suppe und einmal das was uns dann noch einfiel. Ich erinnere mich schmunzelnd daran, dass der eine B sich schon auch ab und an mal mit einem Kochbuch hinsetzte und dann nach Lektüre dessen in den Plan ein Gericht schrieb und die Seite des Buches vermerkte. Beim Lesen dachte er bekennend daran, dass ihm dieses Gericht schmeckt und er es sich wünschen würde oder das er neugierig darauf sei. Ich konnte strukturiert einkaufen und der Speiseplan war sehr abwechslungsreich. Ich muss auch rückblickend sagen, dass wir dadurch ein gut planbares Haushaltsetat hatten. Aber das war nicht der Grund für meine Einführung. Ich wollte gern auf die ständig wiederkehrende Frage – was gibt es denn zu essen? – eine verbindliche Antwort geben können. Als Nebeneffekt entwickelte sich darauf auch eine andere Regel. Ich kochte so viel, wie wir aufessen konnten. Meine Vorratshaltung beschränkte sich auf die Dinge, die an den folgenden Tagen auf dem Speiseplan standen und das wurde verbraucht. „Unser tägliches Brot gib uns heute“ spreche ich oft im Gebet.

Auch wenn der Speiseplan nicht mehr Bestandteil unseres Alltags ist, die Vorratshaltung in meiner Küche hält sich intensiv in Grenzen. Wir kaufen, was wir heute und morgen essen wollen und das wird aufgebraucht. Die einzige Ausnahme sind die Marmeladengläser im Keller. Damit könnte ich eine vorübergehende – nicht wirklich erwartete Hungersnot überbrücken ;).

Ich habe nur in ganz, ganz seltenen Fällen Lebensmittel in der grünen Tonne. Sollte es wirklich so sein, dass wir plötzlich und ohne große Reserven in der Küche mehr Essen benötigen, als da ist, dann „gönne“ ich es mir, zum Telefon zu greifen oder alle mitzunehmen in ein Restaurant. Das macht keinerlei Stress und wenn ich bedenke, was ich früher für Lebensmittel bezahlt habe, die dann nicht gegessen wurden, ist das nicht wirklich die teurere Entscheidung.

Meine Kollegin erzählte mir heute, was sie alles eingekauft hat für die Feiertage und was sie alles noch besorgen muss. Sie ist aus Polen und am heiligen Abend, so sagt die Tradition müssen 12 Speisen auf dem Tisch stehen. Nicht die 12 Monate, sondern die 12 Apostel des letzten Abendmahls symbolisieren sie. Bei der Aufzählung der Speisen die dazu gehören merkte ich an, dass es ja nicht Feiertage sind sondern offenbar Fresstage. Ein kurzes JA ihrerseits bestätigte mich. Und das wiederum passt zur Aussage der Frau an der Kasse. Es wird viel, viel, viel zu essen gekauft. Nicht alles davon wird dann auch genutzt. Und es wird vor- und zubereitet und letztendlich zelebriert. Diese Vorbereitungen gehen nun in die Endphase. Und es könnte sein, ihr seid mittendrin.

Ich will das nicht (be)werten. In meiner kleinen Familie findet das so hektisch und in Völlerei nicht mehr statt. Entscheidend ist die Zeit, die wir zusammen davor sitzen. Früher war das anders. Als ich noch zu Hause lebte, stand meine Mutti mitunter vor den Bergen an vorbereitetem Essen und fragte: WER soll DAS alles essen? Ich frage das vorher und passe den Einkaufsberg an. Zum Leben braucht man nicht so viel, wie man sich gern gönnt. Aber wenn man sich immer „gönnt“, weiß man vielleicht gar nicht, wie wenig man gebraucht hätte.

Ich wünsche euch für den heutigen Tag stressfreie Zeiten und überdachte Einkaufs- und Vorratslisten.

Viele Grüße Eure Anne .

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