Adventskalender 2019

17. Dezember 2019

„Tach miteinander!“ So wird man ab und an gegrüßt und diesen etwas saloppen Spruch will ich heute einmal nutzen um einen Einstieg in den Tag zu haben. Es ist Dienstag und heute werde ich trotz Urlaub auf Arbeit fahren, um eine ganz liebe Kollegin mit zu verabschieden, die in den „Unruhestand“ gehen darf. Ihr Berufsleben endet und sie kann sich in Kürze ganz und gar auf das konzentrieren, was ihr Freude macht. Eigentlich sagt man ja dazu „Ruhestand“, aber aus vielen Erzählungen und dem bekannten Spruch: „Rentner haben niemals Zeit“ abgeleitet, sehe ich da eher eine Unruhe auf Jeden zukommen. Warum und was ich mir sonst noch dazu denke, dass schreibe ich nach dem Gewinnspiel, das vorab steht und euch die Möglichkeit gibt, bei Wunsch schnell nur zu gucken, nicht viel lesen zu müssen und wieder weiter zu surfen. 

Heute habe ich ein kleines „ALTERFIL Paket“ mitgebracht.  Das heißt, die Farbkarte für die Universalgarne (deren Umfang oben zu sehen ist), die Farbkarte für das Maschinenstickgarn Embroidery Thread 40, eine Tasche, je eine Rolle ALTERFIL 80 (1000 m) und ALTERFIL 35 (300 m) und ein Handmaß.

171219_Alterfil-Paket

Die Gewinnfrage dazu lautet: Wie nennt man das unterschiedliche Nahtkräuseln? Kleiner Tipp, Transportkräuseln ist eins der drei gesuchten Namen dafür. Mit der Suchfunktion der Website und diesem Begriff solltet ihr die anderen beiden Begriffe leicht finden können. Den Artikel zu lesen, kann ich sehr empfehlen! Die Teilnahmebedingungen sind seit dem 01.12.2019 unverändert.

Viele von uns Hobbyschneider*Innen und auch Adventschneider*Innen sind mitten im Arbeitsleben. Die Zeiträume in denen man denkt sind klar strukturiert: Von Montag bis Freitag und DANN hat man Wochenende oder Dienstag bis Samstag und DANN. Das kann jetzt in Varianten wiedergegeben werden, aber ich will damit sagen, dass wir klar differenzieren in die Zeiträume in denen wir „müssen“ und damit meinen wir arbeiten und in die Zeiträume in denen wir „können“ und dabei ist uns die freie Zeit im Sinn. 

Neben den kurzen Etappen haben wir dann noch die längeren Müssen- und Können-Phasen im Blick, die dann ein verlängertes Wochenende oder gar den Urlaub meinen. Die Einstellung hilft, beim „Müssen“ durchzuhalten und sich auf das „Können“ einzustimmen. Wird man älter, wird die Frage auch aktiv gestellt: „Wie lange müssen sie denn noch?“ Vervollständigt und nicht so salopp verkürzt will man den Beginn des Rentenalters wissen. 

Trainiert wie wir fast alle sind, halten wir durch bis da hin mit den Unterbrechungen von Wochenende und Urlaub. Und gerade, wenn es Tage/Wochen/Zeiten gibt, in denen das „Müssen“ alle Kraftreserven fordert oder für persönliche Wünsche keine Zeit bleibt, haben wir die Hoffnung, dass es danach ganz anders werden kann und der Ausspruch: „…wenn ich mal in Rente bin, DANN…. „ ist ein stark genutzter Mutmachersatz. DANN will man alles das machen, wozu man früher keine Zeit hatte. DANN will man dahin fahren, wozu man vorab keine Zeit hatte. DANN will man das Hobby betreiben für das vorher kein Geld da war undsoweiterundsofort. Weil aber mit dem Eintritt in das Rentenalter auch klar ist, dass man nicht mehr am Anfang seiner beruflichen Entwicklung steht, sondern eher am Ende, ist das Lebensalter entsprechend. Für Viele beginnt in der Tat ein Unruhestand, weil die Unsicherheit ob das, was man sich mit dem DANN vorgenommen hatte, noch alles zeitlich und auch mit der körperlichen Leistungsfähigkeit möglich sein wird.

Und wieder denke ich in diesem Moment an meinen kürzlich verstorbenen Nachbarn, der nur ganz wenige Jahre diese Rente erleben konnte. Es kann schnell gehen.

Aber beim Anfang meiner Gedanken für diesen Tag war meine Richtung eine Andere und auf diese möchte ich wieder zurück.  Als ich vor drei Jahren meiner beruflichen Entwicklung einen Knick versetzte und bevor ich dann sagen konnte: Willkommen bei der Stadt Aachen, hatte ich eine Zeit in der ich zu Hause war. Ich habe sie sehr aktiv angenommen und neben der Analyse was ich will, auch geschaut, was ich habe und dabei bin ich genau über dieses DANN in Bezug auf die Rente gestoßen. DANN wollte ich mal mit Patchwork anfangen und DANN die ganze Wolle verarbeiten und DANN… Ihr könnt euch vorstellen, es gab viele Wünsche die mit vorab nicht vorhandener Zeit zusammen hingen.

Als mir klar wurde, dass es keinerlei Garantie gibt für ein Erleben der Zeit, habe ich mich aktiv auf ein JETZT eingestellt. Das ändert im Müssen und Können nichts, aber in der Haltung dazu. Das Erste was klar sein muss, ist eine ehrliche Aufarbeitung. Will man das, was man sich für später vorgenommen hat wirklich oder schiebt man es nur, weil man so im Moment die Ablehnung noch nicht ausdrücken müsste? Wenn das so ist, dann kann man schon jetzt dieses Thema bewusst und entschieden abschließen und in die „Ablage P“(*) schieben. 

Das Zweite, was sich verändern muss, ist die Erwartungshaltung bezüglich der Vorsätze, die es für später gibt. Was will man damit erreichen wenn Zeit dafür ist? Mein Beispiel dafür: Ich gehe mittlerweile einmal im Monat in einen Patchworktreff (passender Weise 😉 mit der Initiative „Engagiert älter werden“) und ich habe für mich entschieden, das ich das für mich zur Freude mache und nicht, weil ich eine begnadete Patchworkerin werden möchte. Ich bin beeindruckt von den Arbeiten der Anderen, mein Ehrgeiz das zu lernen wird sich weiterhin im Anfängerbereich begnügen. Damit geht es mir gut.

Das Dritte, was mir dazu einfällt ist die Tatsache, dass ich auch im „MÜSSEN“ Bereich überdacht habe, wie ich dabei Zeit für Wollen/Können finden kann und meine Kraftreserven in kleinen Abständen wieder aufgetankt werden können. Natürlich bin ich jetzt im komfortablen Zeitraum nach der Kindererziehung und bspw. von den früheren 3 täglichen Waschmaschinen nur noch bei 3 pro Woche, so dass der Alltag als Solches sowieso weniger Last mit sich bringt.

Aber auch da kann man noch Haltungen verändern und Stress reduzieren. Meine persönliche Entscheidung heißt: Gelassenheit und zwar Jetzt und (fast) jederzeit. Dazu beigetragen hat, dass ich keine Pläne habe, sondern offen bin für das was der Tag mit sich bringt. So kann man am Abend erfreut feststellen, was alles geschafft ist und nicht enttäuscht, was alles nicht geworden ist. So freue ich mich auch an 5 gestrickten Reihen oder einem geputzten Fenster, das sich spontan meiner Aufmerksamkeit erfreute.

Das rheinische Grundgesetz passt: Et kütt wi et kütt! Oder wie ich gern sage: Alles wird gut.


Das, so bin ich sicher wird auch bei meiner Kollegin so sein. Ich werde sie vermissen! 

Euch/uns allen einen wunderschönen Tag!
Eure Anne

(*) = Ablage Papierkorb


Wie funktioniert die Teilnahme?

Ganz einfach: Mitmachen kann jede/r durch das Absenden einer E-Mail an advent@hobbyschneiderin.de. Enthalten sein muss die Adresse, um den Gewinn zusenden zu können und die Antwort auf die jeweilige Tagesfrage.

Zusätzlich wandert jede richtige Einsendung vom 1. bis zum 24. Dezember in einen Lostopf; unter allen Teilnehmern im vorgenannten Zeitraum verlosen wir eine Juki Nähmaschine HZL G-320 im Wert von 899,00 Euro.

Gewinn JUKI HZL-G320
Foto © Juki Nähmaschinen

Mit dem Absenden der E-Mail werden die Teilnahmebedingungen akzeptiert.


Spruch des Tages

Ein Scherz, ein lachendes Wort entscheidet über größte Dinge oft treffender und besser als Ernst und Schärfe.

Horaz